Siegerprojekt des Planungswettbewerbes Pardelwiesen in Vahrn

Ein Stadtviertel für morgen

Mit diesem Projekt entsteht ein zukunftsweisendes Stadtviertel – ein lebendiges Wohnviertel, das Räume für alle Generationen und Bedürfnisse bietet, gemeinschaftlich organisiert ist und soziale Inklusion sowie Interaktion fördert.

Drei zentrale Elemente prägen das neue Quartier:
Ein breiter Waldstreifen im Westen bildet die grüne Lunge des Viertels. Die Natur zieht sich durch das gesamte Areal und gibt den Grünflächen eine zentrale Bedeutung.
Im Herzen des Quartiers schlängelt sich die „Neue Straße“ wie ein Band durch das Gelände – ein autofreier Verbindungsweg für Radfahrer und Fußgänger, der vom Ortszentrum in Vahrn bis zum Sportareal im Süden führt.
Entlang dieser inneren Achse gruppieren sich Wohnräume und öffentliche Gebäude um großzügige Freiräume. Drei bestehende Gebäude der alten Kaserne werden erhalten, neu genutzt und durch Platzsituationen und öffentliche Einrichtungen aufgewertet.

Mobilität
Die bestehende „Alte Straße“ wird verkehrsberuhigt und zu einem durchgehenden Rad- und Fußweg umgestaltet – mit direkter Verbindung nach Brixen, zur Sportzone und zum Krankenhaus.
Die zentrale Promenade wird zur Hauptachse des neuen Quartiers. Sie ermöglicht es, das gesamte Viertel bequem zu Fuß zu durchqueren und es mit dem Zentrum von Vahrn sowie dem bestehenden Wegenetz zu verbinden.bParkplätze sind dezentral an den nördlichen und südlichen Rändern des Quartiers angeordnet. Die Wege zum öffentlichen Nahverkehr sind bewusst kürzer gehalten als zum privaten Auto – ganz im Sinne der Gleichstellung beider Verkehrsformen. Die Anordnung der Gebäude ermöglicht es, den Bus in weniger als fünf Minuten zu erreichen.bDie Tiefgarage im Norden bietet rund 200 Stellplätze und deckt den anfänglichen Bedarf ab. Langfristig kann sie teilweise für eine kommerzielle Nutzung oder in Verbindung mit dem neuen Bahnhof genutzt werden.
Der oberirdische Parkplatz im Süden wird erst in der dritten Ausbaustufe – in etwa 10 bis 15 Jahren – realisiert und entsprechend dem zukünftigen Bedarf geplant.
Die zahlreichen Rad- und Fußwege sind an die „Neue Straße“ angebunden, wodurch das Quartier offen, durchlässig und leicht zugänglich bleibt. Zusätzlich entstehen ausreichend Fahrradstellplätze, E-Bike-Ladestationen und Angebote für Bike-Sharing.

Wohnquartiere
Die barrierefreien Wohngebäude fördern Gemeinschaft und soziale Interaktion.
Im Zentrum des Projekts steht die Schaffung eines neuen Gemeinschaftsgefühls: Ziel ist es, mehr Begegnungsorte zu schaffen, die die Lebensqualität verbessern und ein selbstbestimmtes Leben in der Gemeinschaft ermöglichen. Weiters fördern inklusive Wohnformen die Vielfalt und soziale Interaktion im Stadtviertel. Wichtige Elemente sind inklusive Wohneinheiten, das Nahversorgungsangebot und soziale Infrastrukturen. Co-Working-Spaces, Freizeitangebote für Jung und Alt sowie Gemeinschaftsgärten schaffen Netzwerke, stärken das soziale Gefüge und steigern die Lebensqualität.
Ein geplanter Kindergarten erleichtert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, fördert frühkindliche Bildung und ist ein zentraler Ort der kulturellen und sozialen Integration. Kindergärten schaffen nicht nur Begegnungen, sondern haben langfristig auch positive wirtschaftliche Effekte.
Die gemeinschaftlich genutzten Gärten fördern Umweltbewusstsein, Nachhaltigkeit und Gesundheit. Sie verschönern das Viertel, bieten Lernmöglichkeiten und tragen entscheidend zur Lebensqualität bei – zudem machen diese das Quartier noch lebendigere und lebenswerter.

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz
Das neue Viertel versteht sich als Modell für nachhaltige und zukunftsorientierte Ortsentwicklung.
Die kompakte Bauweise minimiert den Flächenverbrauch, während ein hoher Anteil an durchlässigen und begrünten Flächen zur ökologischen Qualität beiträgt. Erneuerbare Ressourcen stehen im Mittelpunkt: Der Bau von energieeffizienten Holzbauten wird vorgeschlagen – mit dem Ziel, lokale Handwerksbetriebe und die Verwendung heimischer Holzressourcen zu stärken.
Die Ausführung der Gebäudedächer wechselt zwischen Dachbegrünung und geneigten Flächen mit Solar- und Photovoltaikanlagen – im Sinne energetischer Unabhängigkeit. Eine zentrale, mit Biomasse betriebene Heiz- und Stromanlage (Blockheizkraftwerk) könnte das gesamte Viertel versorgen.
Für das gesamte Areal ist ein naturnahes Regenwassermanagement vorgesehen. Regenwasser wird gesammelt und dem natürlichen Kreislauf zugeführt – über begrünte Versickerungsmulden entlang der Wege und Plätze sowie über Dachbegrünungen und in Form von „Raingardens“.

Daten

  • Auslober: Comune di Varna
  • Art des Verfahrens: procedura non aperta con preselezione con progetto di referenza
  • Team: Landschaftsplanung: LArch. Marco Molon, LArch. Christian Sölva, Arch. Lorenzo Bertolotto, Arch. Nicoletta Cristiani; Mobilität: Ing. Rudi Bertagnolli, MSc Daniel Larcher
  • Partner: Städtebau + Architektur: Arch. Roland Baldi (Gruppenleiter), Arch. Mattia Michieletto, Arch. Carlo Scolari; Soziales + Ökonomie: Dr. Heiner Schweigkofler

 

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